Aus Abfall wird Gold

Im Kanton Zürich wird aus Abwasser Dünger, aus abgerissenen Häusern entsteht neuer Begon, und aus Abfall gewinnt man Gold. Urban mining heisst das Konzept, bei dem die Stadt und die Agglomeration zur fast unerschöflichen Rohstoffquelle werden.

Von Christoph Keller

Er hebt sorgfältig den Deckel des grossen, metallenen Behälters, leuchtet mit der Taschenlampe hinein. Er lässt den Lichtkegel übers graue, grobe Pulver streichen, ein Lächeln huscht über sein Gesicht, und er sagt:

«Schauen Sie genau hin.»

«Was?»

«Das gelbe Funkeln.»

«Ist das Gold?»

Peter Schellenberg, dunkles, strähniges Haar, buschige Augenbrauen, er hat sein halbes Leben hier gearbeitet, in der Kehrichtverbrennung Zürcher Oberland, der KEZO. Er hat Abfall verbrannt, den Kehricht aus den Haushalten von Wiedikon, Pfäffikon, Uster, Hinwil, hat die Öfen überwacht, die Aufbereitung der Schlacke gesteuert.

Neuerdings arbeitet Peter Schellenberg in einer blitzsauberen Halle, darin steht ein hoher Turm mit vielen Filtern, Gebläsen, Schüttelrosten. Durch die wird die feinkörnig zermahlene Schlacke aus der Abfallverbrennung geblasen, geschüttelt, gefiltert. Ein Turm voller Maschinen mit sensiblen Sensoren, computergesteuerten Rollbändern, die alles, was metallisch ist in dieser Schlacke, absondern, filtern.

Abfall ist eine Mine.

Man holt aus dem Abfall der Region «pro Kubikmeter genau so viel Gold heraus wie aus einer guten Goldmine in Südafrika», sagt Daniel Böni, Betriebsleiter der KEZO. Er lässt seinen Blick über die Anlage schweifen, angegrautes Haar, aber sehr junger Blick, und berichtet, die Anlage fördere Gold im zweistelligen Kilobereich aus dem Abfall. Aber nicht nur Gold, das in vielen weggeworfenen elektronischen Geräten enthalten ist, holen Daniel Böni und seine Mitarbeiter aus der Schlacke hervor. Der Kupfergehalt beispielsweise, er ist in der Feinschlacke so hoch wie im Erz einer Mine. Nur fördert man das Metall in Hinwil ohne die grossen Schäden an der Umwelt und an der Landschaft.

Am Ende des Prozesses, in der blitzsauberen Halle, stehen riesige Säcke mit Aluminium, kupferhaltiges, goldhaltiges Restgranulat. Insgesamt 4000 Tonnen Metall pro Jahr, die heute noch zu einem grossen Teil im Ausland zu reinen Metallen aufbereitet werden.

Bei der verwendeten Technologie, dem sogenannten «Thermorecyling», wird die Schlacke aus der Abfallverbrennung mit hohen Temperaturen abermals verbrannt, in der sogenannten Feinschlacke verklumpen die Metalle. Das Verfahren wurde in der KEZO selber entwickelt, im angelagerten «Zentrum für nachhaltigen Abfall- und Ressourcennutzung», dem ZAR. Man habe das Ganze «nicht in einer Pilotanlage entwickelt», betont Daniel Böni, «sondern gleich in einem Industriemasstab, also eins zu eins».

Der hohe Turm mit den Filtern, den Gebläsen, den Schleudern wird heute von Abfallexperten aus der ganzen Welt besucht. Sie haben die erkannt, dass es keinen Sinn hat, wertvolle Metalle in der Brandschlacke irgendwo auf Deponien zu entsorgen; und Daniel Böni ist schon ein wenig stolz, wenn er sagt, dass «das Potential dieser Technologie riesig ist», durchaus auch in finanzieller Hinsicht. Man verkauft die Tonne Aluminium heute zu rund 1200 Franken, auch das Gold ist bei einem Kilopreis von etwa fünfzigtausend Franken «ein durchaus lukratives Geschäft», sagt Daniel Böni.

Die Zahlen sprechen für sich.

Pro Sekunde wird in der Schweiz 174 Kilo Abfall produziert, jährlich fallen zwei Millionen Tonnen Abbruchmaterial allein im Kanton Zürich an, gesamtschweizerisch werden pro Jahr rund 52'000 Tonnen Eisenmetalle entsorgt. Man recyliert vieles schon heute, Pet und Alu wird getrennt, man verarbeitet Karton und Papier, aus der Grünabfuhr entsteht Biogas. Aber das ist einer, der hat erkannt, dass es noch mehr gibt, das verwertet werden kann, dass die Stadt, dass die Agglomeration einen grossen, ungenutzten Fundus an Rohstoffen besitzt: Franz Adam, Leiter der Abfallwirtschaft bei der Baudirektion des Kantons Zürich.

Er hat das Projekt «Urban Mining» initiiert. Ein kantonaler Beamter mit Charme, er ist einer, der stets gute Laune versprüht. Franz Adam er empfängt im Besprechungszimmer seines Amtes, auf dem Tisch stehen Einmachgläser, in denen Pulver und Granulate liegen.Franz Adam hantiert mit zerriebenem Altbeton, mit kitzekleinen Metallstücken aus der Kehrichtschlacke, mit aus der Klärschlammasche zurückgewonnenem Phosphor-Pulverund erklärt, dass man sich alles als einen Kreislauf denken muss.

«Dinge wegzuwerfen, zu entsorgen hat eine tiefenpsychologische Komponente. Das zeigt sich daran, dass wir nach wie vor einen Hang haben, alles, was mit dem Abfall zusammenhängt, zu verdrängen, wegzudenken.»

«Und was wäre der richtige Weg?»

«Wir müssen einsehen, dass alles, was uns umgibt, fast alle Materialien, eines Tages als Abfall anfallen, und dass sie alle Rohstoffe sind, nutzbare Rohstoffe. Ich brauche dazu oft das Bild eines Jungbrunnens, denn mit diesem Bild wird deutlich, was ich meine, dass aus alt jung werden soll.»

Franz Adam hat mit seinen Mitarbeitern und vielen Partnern aus der Wirtschaft für den Kanton Zürich ein Konzept erarbeitet, bei dem Abfälle grundsätzlich als Ressourcen betrachtet werden. «Wenn wir unseren Abfällen die richtige Wertschätzung entgegenbringen, stellen wir fest, dass wir ein rohstoffreiches Land sind», sagt er. Gemeint sind die Computergehäuse ebenso wie das Altpapier, die alten Kupferkabel genau so wie das abgebrochene Mauerwerk von alten Häusern. Nichts soll verloren gehen, denn man will, so heisst es im kantonalen Massnahmenplan zum «Urban Mining», letztlich alle Energie und alle Rohstoffe «vollständig aus den Abfällen herausholen und sie der Volkswirtschaft wieder zur Verfügung stellen».

Franz Adam hat es mit seinem Konzept geschafft, die Unternehmen für eine andere Denkweise zu gewinnen.

Jakob Richi, Transportunternehmer in Weiningen, zum Beispiel, blondgraues, weisses Haar, ein offenes, weisses Hemd und um den Hals eine Goldkette. Jakob Richi sagt, er habe «schon etwas Zeit gebraucht für das Umdenken».

Er erzählt, er habe in früheren Jahren das Altholz von Abbruchhäusern bis nach Norditalien fahren lassen, Abbruchgut und Aushub habe er kreuz und quer durch die Schweiz transportiert, dazu Kies aus der familieneigenen Kiesgrube gefördert, Jahr für Jahr ein wenig mehr. Jakob Richi erzählt, er habe immer ohne die Umweltkosten gerechnet, doch dann kam die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe von Bundesrat Moritz Leuenberger. Da endlich hat Jakob Richi zu rechnen begonnen, hat errechnet, was ihn jeder Kilometer kosten wird, und sei «erschütternd» gewesen, sagt er.

Langsam schüttelt er den Kopf und erzählt, und dass er aufgeben wollte, «sein Geschäft verkaufen».

«Und dann?»

«Dann bin ich eines Tages mit meinem Hund spazieren gegangen, habe überlegt. Und dann habe die Herausforderung angenommen, weil ich es wissen wollte».

Heute geht Jakob Richi mit grossen Schritten über das weitläufige Areal, eine Zigarette im Mund, linker Hand braust die Autobahn. Seine Lastwagen würden jetzt nur noch fünfzehn Kilometer weit fahren oder dreissig, statt sechshundert wie früher, «und beide Wege beladen». Jakob Richi stapft eine breite Rampe hinauf und zeigt das Biomassekraftwerk, das angeliefertes Abbruchholz in Strom für sechstausend Haushalte verwandelt, und in Wärme für ein nahe gelegenes, riesiges Gewächshaus. Jakob Richi zündet sich eine Zigarette an und eilt vorbei an riesigen Schutthalden, an Bergen von Abbruchmaterial, direkt auf eine brandneue, blau schimmernde Anlage zu.

Hier wird Abbruchgut zu neuem Kies und neuem Beton umgewandelt, und die Anlage Jakob Richis ganzer Stolz.

Die Anlage ist komplex, sie zerkleinert das angelieferte Abbruchgut, all die abgebrochenen Wände, Decken, Fundamente, Treppenhäuser. Sie trennt Kieselsteine aus dem alten Gemäuer, zerkrümelt Backsteine, sortiert das Ganze und mischt es wieder neu zusammen.

Heraus kommt «Recyclingbeton», ein Beton aus abgebrochener Bausubstanz, der aber nicht weniger fest sei als der normale, sagt Jakob Richi. Er werde denn auch «zunehmend nachgefragt, gerade auch bei umweltbewussten Bauherren». Denn Beton aus rezyklierten Baumaterialien sei nicht nur ein Beitrag zum sinnvollen Umgang mit Ressourcen, er schone auch die natürlichen Kiesvorkommen.

«Ein gutes Gefühl?»

«Ja, aber mehr noch. Denn ich sage, im Grün liegt auch viel gutes Geld.»

Um das geht es auch Franz Adam.

Denn der Abteilungsleiter Abfallwesen bei der Baudirektion des Kantons Zürich hat die Unternehmer vom Thema «Urban Mining» nicht deshalb überzeugt, weil er an ihren Idealismus appellierte, sondern an ihren Geschäftssinn. «Urban Mining» soll sich lohnen, und zwar für alle. Und es kommt Franz Adams Argumentation entgegen, dass der Kanton Zürich eine Reihe von fortschrittlichen Bestimmungen im Bereich der Energie- und Abfallwirtschaft erlassen hat, die eigenverantwortliches, nachhaltiges Wirtschaften belohnen.

Seine Überzeugung lautet:

«Wir müssen mit den Rohstoffen so umgehen, dass es auch für kommende Generationen noch reicht.»

«Also Ressourcen ersetzen.»

«Richtig, denn in unseren Städten und in der Agglomeration hat es genügend Material, und auf das können wir zurückgreifen.»

Zurückgreifen sogar auf die problematischen, die giftigen Abfälle.

Am Rande von Oberglatt, in der Industriezone, fährt jeden Morgen pünktlich um zehn ein Zug ein, im Schrittempo. Eine grüngelbe Lokomotive zieht etwa ein Dutzend Wagen mit blitzblank sauberen, grüngelben Containern, verschwindet in einer immens grossen, grüngelben Halle. Drinnen nehmen Männer in Schutzanzügen den Zug in Empfang, er wird überwacht von Technikern. Die sitzen die vor ihren Bildschirmen, vor Diagrammen, Gasanzeigern, Alarmleuchten, konzentrieren sich.

Denn der Zug mit den gelbgrünen Wagen kommt aus Kölliken, der Sondermülldeponie im Aargau, die nun saniert und abgetragen wird. Und das Material aus der Deponie enthält alles, was man sich an Giftigem, an Gefährlichem auch nur vorstellen kann, gefährliche Rückstände aus der chemischen Industrie, auch Farbstoffe, seltene Metalle, normaler Industrieabfall.

Maurus Alig, der Geschäftsführer, erklärt, die Sanierung der Deponie in Kölliken sei «der Auslöser für den Bau dieser Anlage gewesen». Sie dient heute zur Verarbeitung von 200'000 Tonnen Aushub, der über ein kompliziertes, weit verzweigtes System von Rollbändern, Sieben, Shreddern, Trommeln, Waschanlagen, gereinigt, sortiert, ausgeschieden. Am Ende fallen bei der Ladung aus Kölliken, aber auch bei allen anderen Anlieferungen, die üblichen Reststoffe an, also Eisen, Aluminium, Kupfer, ein grosser Rest aber ist Sand, Kies, dazu kommen giftige Rückstände, die auf Deponien entsorgt oder verbrannt werden müssen.

Die Anlage trägt die Bezeichnung «Bodenannahmezentrum Oberglatt» kurz BAZO und gehört der Eberhard Bau AG, einem Familienbetrieb, der in der Baustoffverwertung, der Kiesgewinnung, der Betonherstellung in der Region führend ist. Der CEO, Heinrich Eberhard, blaues Hemd, graue Hose, etwas zerzaustes Haar, sagt, grün sei auch deshalb gut, weil «immer wenn sich Umweltschutz positiv auf die Buchhaltung auswirkt, erfolgt auch eine Umsetzung».

«Das heisst?»

«Das heisst, dass ich als Unternehmer einen Gewinn erziele, wenn ich Rohstoffe in einem Kreislauf nutze, weil zum Beispiel die Herstellung von Recycling-Kies günstiger ist, als dieses Rohmaterial auf eine gesetzeskonforme Deponie zu bringen und fachgerecht abzulagern. Sich umweltgerecht und effizient zu verhalten, kann auch Kosten einsparen, indem ich etwa leichte Lastwagen mit sparsamen Motoren einsetzte.»

Heinrich Eberhard hat gelernt, dass sich das Denken in Kreisläufen rentiert, und deshalb will er weiter investieren.

Er hat vor Jahren schon in Rümlang eine Anlage bauen lassen, eine gewaltige, monströse Grossmaschine, mit der kontaminiertes Aushubmaterial aus Baustellen, also Material aus früheren Tankstellen, aus Chemieanlagen, gewaschen werden kann. Die Bodenwaschanlage produziert aus verschmutzten Böden wieder brauchbaren Kies, Sand, nur fünf Prozent der angelieferten Menge muss auf die Deponie.

Nun soll neben der BAZO eine weitere, noch grössere Anlage entstehen, die mit einem Hochtemperaturofen die Reststoffe aus den hochkontaminierten Deponiebfällen nachbehandeln soll. Man möchte, erklärt Heinrich Eberhard, «die kontaminierten Rückstände mit einem thermischen Verfahren von Schadstoffen entfrachten und Schwermetalle abscheiden, um am Ende einen neuen Rohstoff zu gewinnen». Auch hier wieder Sand und Kies welche als Rohstoff für den Bau wiederverwendet werden können und auch Metalle, die wiedergewonnen werden.

Recyklierter Kies soll «für Generationen» zur Verfügung stehen, so steht es im Programm «Urban Mining» des Kantons Zürich. Die Strategie lautet «so wenig Rohstoffe wie nötig aus dem Erdreich holen, und so wenig Abfall wie möglich auf Deponien ablagern».

Franz Adam, der Vordenker des «Urban Mining», weist immer wieder darauf hin, dass  «wir es in der Hand haben zu bestimmen, was als Abfall zu gelten hat», dass wir darüber entscheiden, «wie die Stoffflüsse in einer bebauten Umgebung geleitet werden sollen.»

Das gilt auch für einen Problemabfall, der seit Jahren zu reden gibt, den Klärschlamm.

Klärschlamm enthält wertvolles, für die Pflanzendüngung unabdingbares Phosphor, einen endlichen Rohstoff, der weltweit immer knapper wird. Doch in der Schweiz ist das Ausbringen von Klärschlamm seit 2006 auf allen Ackerflächen verboten, weil Klärschlamm zu viel giftige Schwermetalle enthält. Also wird der Schlamm heute in Zementwerken oder Kehrichtverbrennungen verbrannt, in Deponien entsorgt. Und rund 5000 Tonnen Phosphor gehen so jährlich verloren, das ist fast genau so viel, wie die Schweiz an Phosphor für Dünger importieren muss, eine gewaltige Verschwendung an Ressourcen.

Einer arbeitet an diesem Problem.

Emmanuel Frossard, graues Haar, lockeres Tshirt, ein Lächeln um die Lippen, ist Professor am Institut für Agrarwissenschaften der ETH Zürich. Er sitzt in seinem karg eingerichteten Büro, im Rücken das Fenster und dahinter die Gewächshäuser der Forschungsanstalt Lindau bei Eschikon, Wiesen und Felder und der Wald, die Stadt, die Agglomeration scheinen weit weg.

Wenn Emmanuel Frossard spricht, dann geht es um chemische Formeln, um Temperaturen, um Mengenangaben. Und es geht um ein Verfahren, das er gemeinsam mit seiner Forschungsassistentin Simone Nanzer erarbeitet, in einem Verbund mit Experten des Kantons, privaten Recyclingfirmen: um das «Phosphor Mining», die Gewinnung von Phosphor aus Klärschlamm.

Der Weg dorthin war nicht einfach, es gab Rückschläge, man hat zunächst eine vielversprechende Verbrennungstechnik verfolgt, die dann doch nicht so richtig funktionierte.

Nun aber, erklärt Emmanuel Frossard, will man in zwei Schritten ans Phosphor herankommen. Zunächst, indem der Klärschlamm des Kantons in einer zentralen Klärschlammsammelstelle verbrannt wird, in der Klärschlammverwertungsanlage Werdhölzli, die, wenn alles planmässig läuft, 2015 in Betrieb gehen wird. Dann will man die Klärschlammasche, in der Phosphor nach wie vor mineralisiert vorliegt, mit einem neuartigen Verfahren, einer nasschemischen Rückgewinnung, die ohne grossen Energieeinsatz auskommt, herauslösen.

Ein Grossversuch mit diesem Technik, eine Entwicklung der BSH Umwelttechnik mit Sitz in Sursee, läuft zur Zeit in Bern, und die Ergebnisse sind, sagt Emmanuel Frossard, «sehr ermutigend». Man ist allseits zuversichtlich, ab 2015 mit der industriellen Phosphorgewinnung beginnen zu können, vorausgesetzt, dass bis dann auch eine Rückgewinnungsanlage gebaut ist.

Die Rechnung, ob sich die Investition lohnen würde, ist schnell gemacht. Denn die Kosten für die Entsorgung, die Deponierung von Klärschlamm sind heute enorm, mit dem neuen Verfahren aber würden die Betreiber von Abwasserreinigungsanlagen zu Anbietern von Phosphor auf dem Markt, und das, betont Emmanuel Frossard, «zu konkurrenzfähigen Preisen».

Die Entsorger von heute sind die Rohstoffhändler von morgen.

Das hat man auch in Hinwil erkannt, in der Kehrichtverbrennung, der KEZO. Man will das Geschäft mit den Rohstoffen nicht mehr ausländischen Firmen überlassen, man möchte vielmehr, sagt Daniel Böni, der Geschäftsleiter der KEZO, «die Metalle, die wir aus der Schlacke herausholen, auch selber aufarbeiten und verkaufen».

Und so ist in unmittelbarer Nähe zur Verbrennungsanlage eine neue Anlage geplant, in der künftig alle Metalle, die man heute aus der Schlacke herausholt, aufgearbeitet und als reine Rohstoffe verkauft werden sollen. Eine grossangelegte Metallschmelze, finanziert und getragen von verschiedenen Partnern im Kanton und ausserhalb, eine Anlage, die fertiges Aluminium, Kupfer, Silberbarren, Goldbarren und Eisenmetalle in verschiedenen Qualitäten liefern soll.

Es wird in dieser Metallschmelze durchaus eine Sicherheitszone geben, in der Goldbarren aufbewahrt werden, und auch Silberbarren.

Baubeginn ist, wenn alles rund läuft, 2013.

 

GEO 01/2013